© C. Lenski

Prädikantenausbildung am Michaeliskloster

Grüße aus Hildesheim

Liebe LeserInnen, auch diesmal möchte ich Ihnen wieder von der Prädikantenausbildung in Hildesheim berichten. Eschatologie und Apokalypse. Starker Tobak. Aber lesen Sie selbst.
 
Die Eschatologie ist die Lehre von den letzten Dingen oder den Endzeiten. In der christlichen Theologie bezieht sich die Eschatologie auf die Lehre über das, was am Ende der Zeiten geschehen wird. Dazu gehören Themen wie:
1. Die Wiederkunft Christi: Viele Christen glauben, dass Jesus Christus eines Tages auf die Erde zurückkehren wird, um die Welt zu richten.
2. Die Auferstehung der Toten: Die Vorstellung, dass alle Menschen am Ende der Zeiten von den Toten auferstehen werden.
3. Das Jüngste Gericht: Der Glaube, dass alle Menschen vor Gott gerichtet werden und ihre ewige Bestimmung (Himmel oder Hölle) erhalten.
4. Das Reich Gottes: Die Erwartung eines neuen Himmels und einer neuen Erde, in der Gerechtigkeit und Frieden herrschen.
 
Apokalypse bedeutet "Offenbarung" oder "Enthüllung". Im christlichen Kontext bezieht sie sich häufig auf das letzte Buch des Neuen Testaments, die Offenbarung des Johannes (auch Apokalypse genannt). Dieses Buch beschreibt in bildhafter und symbolischer Sprache die letzten Ereignisse der Weltgeschichte, darunter:
1. Visionen vom Ende der Welt: Beschreibungen von Katastrophen, Kriegen und Plagen, die das Ende der gegenwärtigen Weltordnung ankündigen.
2. Kampf zwischen Gut und Böse: Eine zentrale Thematik ist der endgültige Sieg Gottes über das Böse.
3. Das Kommen des neuen Jerusalems: Eine Vision einer erneuerten, perfekten Welt, in der Gott mitten unter den Menschen wohnt.
 
Wie kann ich diese beiden Begriffe als ChristIn verstehen?
Die Verheißungen der Eschatologie bieten Hoffnung und Trost, insbesondere in schwierigen Zeiten. Der Glaube an die Wiederkunft Christi und die Auferstehung der Toten vermittelt eine Perspektive, die über das gegenwärtige Leben hinausgeht.
Die Vorstellung eines Jüngsten Gerichts kann dazu anregen, ein gerechtes und gottesfürchtiges Leben zu führen.
Die Apokalypse des Johannes ist ein Schlüsseltext für das Verständnis der biblischen Botschaft und der christlichen Theologie.
Die Eschatologie erinnert daran, dass das gegenwärtige Leben nicht das Endgültige ist und ermutigt, sich spirituell auf die Begegnung mit Gott vorzubereiten.
 
Insgesamt bieten Eschatologie und Apokalypse tiefgründige Einblicke in die christliche Lehre und können das persönliche Glaubensleben bereichern, indem sie eine Perspektive auf die letztendlichen Ziele und Verheißungen des christlichen Glaubens eröffnen.
 
Herzlichst, Ihre Ulrike Schwarmann, Lektorin

Grüße aus Hildesheim!

Seit zwei Jahren schreibe ich nun schon die Grüße aus Hildesheim und lasse Sie und Euch an der Prädikantenausbildung teilhaben. Die theoretische Phase dieser Ausbildung geht langsam dem Ende entgegen;
im Juni findet das letzte Modul dort statt. Ab dann gibt es vielleicht Grüße aus Barrien, denn Pastorin Susanne Heinemeyer aus Barrien ist meine Mentorin und wird dann den praktischen Teil begleiten. Hildesheim – ich liebe diese Stadt ja nicht nur wegen des Michaelisklosters, in dem der Lektoren- und Prädikantendienst seine Kurse abhält. Auch nicht wegen ihrer unzähligen, beeindruckenden Kirchen, der Dom und das Michaeliskloster sind seit 1985 UNESCOWeltkulturerbe. Hilde – wie ich sie liebevoll nenne – ist mir ans Herz gewachsen. Die vielen
mittelalterlichen Häuser rund um den Marktplatz geben eine wunderschöne Kulisse für ein Glas Wein an einem lauen Sommerabend. Die Stadt ist lebendig, hier ist immer etwas los! Das mag auch daran liegen, dass es hier drei Hochschulen gibt. Es gibt verwinkelte Gässchen, viele spannenden Museen und viel Grün. Hildesheim ist wunderschön! Und die Stadt ist wunderschön gelegen am Innerstebergland und an der Hildesheimer Börde.
Toll zum Wandern und Erkunden. Da wir in der Prädikantenausbildung nie Zeit haben, Hildesheim und die Umgebung kennenzulernen, habe ich mit meinem Mann dort vor kurzem einmal eine Woche Urlaub gemacht, inklusive Stadtführung, die sich übrigens sehr gelohnt hat. Wir waren in der Umgebung begeistert von Moritzberg, Marienburg und Marienrode. Vielleicht planen Sie ja auch mal eine kurze Reise und wissen noch nicht so recht, wohin? Wer mag, kann übrigens auch im Michaeliskloster übernachten! *
Wer weiß – vielleicht treffen wir uns ja mal in Hildesheim?!
Ihre Lektorin Ulrike Schwarmann

* michaeliskloster.de/tagungsstaette

Prädikant*innenausbildung am Michaeliskloster

Was glaube ich eigentlich? - In jedem Gottesdienst sprechen wir es wie selbstverständlich: das Apostolische
Glaubensbekenntnis.

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben. Hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.


Es ist kein Gebet, sondern ein Bekenntnis. Mit diesen Worten bekennen wir unseren Glauben, und so wie wir sie kennen, sprechen ChristInnen sie vielleicht schon seit dem 5. Jahrhundert. Ihr Ursprung liegt jedoch in früherer Zeit: So hatten vermutlich bereits die Apostel selbst diese Worte in ähnlicher Form gesprochen. Man weiß das
nicht so genau.

Wie geht es Ihnen mit dem Thema Glauben? Was ist Glauben für Sie? Eine Lebensform? Vertrauen? Eine Beziehung? Eine Haltung? Etwas ganz anderes? Wie haben Sie als Kind oder Jugendliche/r geglaubt? Wie glauben Sie heute? Können wir als Erwachsene eigentlich noch so glauben, wie wir es als Kinder getan haben? Könnten Sie sich einen Gottesdienst ohne Glaubensbekenntnis vorstellen?

Sprechen Sie es auch mal außerhalb eines Gottesdienstes? Wann haben Sie das Glaubensbekenntnis
auswendig gelernt? - Ich war sieben Jahre alt, und mein Religionslehrer hat es uns, ebenso wie das Vaterunser, gelehrt. Ich habe damals noch nicht alles verstanden, aber ich mochte das Glaubensbekenntnis. Für mich ist es
seitdem ein ständiger, wichtiger Begleiter geworden. Es bedeutet für mich auch Gemeinschaft, denn in der Regel beten wir es in der Gemeinschaft mit anderen ChristInnen. Es kann auch eine Art Rückversicherung sein, zum Beispiel dann, wenn ich mal mit Gott hadere. Dann tut es gut, mich daran zu erinnern, dass da so vieles ist, an das ich glaube. Sehr vieles in nur wenigen Worten, die von ganz alleine folgen, wenn ich sage: „Ich glaube an Gott.“ 

Das Glaubensbekenntnis – ein gemeinschaftliches, auf jeden Fall auch ein öffentliches Bekenntnis. Für mich fühlt sich das gut an. Und es motiviert mich, mich auch sonst öffentlich zu meinem Glauben zu bekennen.
Viele Grüße aus Hildesheim!
Ihre Ulrike Schwarmann