© C. Lenski

Grüße aus Hildesheim

Prädikant*innenausbildung am Michaeliskloster

Was glaube ich eigentlich? - In jedem Gottesdienst sprechen wir es wie selbstverständlich: das Apostolische
Glaubensbekenntnis.

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben. Hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.


Es ist kein Gebet, sondern ein Bekenntnis. Mit diesen Worten bekennen wir unseren Glauben, und so wie wir sie kennen, sprechen ChristInnen sie vielleicht schon seit dem 5. Jahrhundert. Ihr Ursprung liegt jedoch in früherer Zeit: So hatten vermutlich bereits die Apostel selbst diese Worte in ähnlicher Form gesprochen. Man weiß das
nicht so genau.

Wie geht es Ihnen mit dem Thema Glauben? Was ist Glauben für Sie? Eine Lebensform? Vertrauen? Eine Beziehung? Eine Haltung? Etwas ganz anderes? Wie haben Sie als Kind oder Jugendliche/r geglaubt? Wie glauben Sie heute? Können wir als Erwachsene eigentlich noch so glauben, wie wir es als Kinder getan haben? Könnten Sie sich einen Gottesdienst ohne Glaubensbekenntnis vorstellen?

Sprechen Sie es doch auch mal außerhalb eines Gottesdienstes? Wann haben Sie das Glaubensbekenntnis
auswendig gelernt? - Ich war sieben Jahre alt, und mein Religionslehrer hat es uns, ebenso wie das Vaterunser, gelehrt. Ich habe damals noch nicht alles verstanden, aber ich mochte das Glaubensbekenntnis. Für mich ist es
seitdem ein ständiger, wichtiger Begleiter geworden. Es bedeutet für mich auch Gemeinschaft, denn in der Regel beten wir es in der Gemeinschaft mit anderen ChristInnen. Es kann auch eine Art Rückversicherung sein, zum Beispiel dann, wenn ich mal mit Gott hadere. Dann tut es gut, mich daran zu erinnern, dass da so vieles ist, an das ich glaube. Sehr vieles in nur wenigen Worten, die von ganz alleine folgen, wenn ich sage: „Ich glaube an Gott.“ 

Das Glaubensbekenntnis – ein gemeinschaftliches, auf jeden Fall auch ein öffentliches Bekenntnis. Für mich fühlt sich das gut an. Und es motiviert mich, mich auch sonst öffentlich zu meinem Glauben zu bekennen.
Viele Grüße aus Hildesheim!
Ihre Ulrike Wessels